Jakob Lenz
Kammeroper von Wolfgang Rihm
Premiere im Landestheater Linz: 12. April 2003
Regie: Brigitta Gillessen
Bühnenbild und Kostümbild
Die Kammeroper von Rihm basiert auf der Erzählung „Lenz“ von Georg Büchner. Erzählt werden die zwei Wochen von Jakob Lenz, die er bei dem Pfarrer Oberlin im Elsass verbringt und in denen er endgültig der Welt abhanden kommt, die Stimmen, die er hört, Besitz von ihm ergreifen.
Bei uns steigt Lenz über eine Wand und stürzt in den Raum. Er ist schon krank, hört Stimmen, verkörpert von sechs Sängern, die ihn verfolgen. Die sechs Stimmen in der Komposition von Rihm definieren wir als Lenz‘ Familie, damit sie weniger abstrakt und als reale Bedrohung erscheinen. Mit der Hilfe von Masken werden sie mal zu Lenz, mal werden ihre Gesichter mit ihren eigenen Fotos verfremdet.
Der Raum, den sich Lenz als Zuflucht gesucht hat, ist auf der Bühne sichtbar und klein markiert, die Natur, in die er immer wieder flüchtet, ist künstlich und hilft ihm nicht. Lenz könnte jederzeit diesen Raum verlassen, aber seine Kraft reicht nicht mehr, auch Oberlin dringt nicht zu ihm durch. Der Raum wird für Lenz wird immer enger, alle Fenster verschließen sich. Am Schluss ist Lenz gefesselt und allein auf einem kleinen Holzpodest.
Alle Fotos © Norbert Artner