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Leonce und Lena


Leonce und Lena von Georg Büchner

Premiere im Landestheater Linz am 2. Juni 2012
Regie: Verena Koch
Raum: Florian Parbs
Bühneneinrichtung und Kostümbild

Leonce und Lena sind zwei Königskinder, die davor fliehen, verheiratet zu werden, am Ende entkommen sie ihrem Schicksal aber nicht. Büchner beschreibt eine Gesellschaft, in der sich einige wenige Priviligierte zwar Träume leisten können, während das Volk Kohldampf schiebt, aber frei ist hier keiner.
Die Hälfte von „Leonce und Lena“ spielt im Freien, im königlichen Garten oder auf der Flucht. Die Frage war, wie wir in dem kleinen Raum der Linzer Eisenhand diese Natur und die Reise erzählen können. Und wie zeigen wir die Willkür und die leere Macht, die der müde König Peter repräsentiert.
Für das despotische Kleinstreich stehen bei uns fünf Aktenvernichter, auch Schredder genannt. Alles, was im Königreich Popo geschrieben wird ist sinnlos und kommt sofort nach dem Verfertigen in den Schredder. Aber auch die Flugblätter der Opposition, der Hessische Landbote oder die Guy Hawkes Masken der Occupy Bewegung, werden sofort vernichtet. Die Papierstreifen füllen langsam die Bühne und werden im Verlauf des Ausbruchs der vier jungen Leute zu Gras, zu Heu, zu Baströcken, eben zur Natur. Vor der Trauungszeremonie wird diese Natur zusammengefegt und entsorgt, ein Vorgriff auf die Zementierung der ewigen Ordnung, die jetzt folgen wird.

Alle Fotos © Christian Brachwitz